Zuerst
einmal meinen herzlichsten Glückwunsch zur Geburt Ihres Kindes.
Vor allem viel
Gesundheit, aber auch Verständnis und viel Liebe für diesen neuen Erdenbürger.
Sicher haben Sie die letzten 9 Monate sehr bewusst erlebt, sich gefreut, die
letzten Wochen sehnlichst auf die Geburt gewartet und staunen jetzt über das
„Wunder Mensch“, das Ihre Familie komplett macht.
Die ersten
Wochen werden wie im Fluge vergehen, mit ungewohntem Schlafmangel, manchmal mit
Angst um das Neugeborene, aber auch mit viel Freude und Liebe, wenn man das
eigene Kind im Arm hält. Geniessen Sie diese Wochen! Lassen Sie sich nicht
stören von aussen, lernen Sie sich als Familie kennen!
Jedes
Menschenkind ist ein Individuum und es ist nicht gesagt, dass Ihr Baby Ihnen
gleicht.
Mit dem
ersten Kind bricht auch eine neue Zeit an – aus dem Paar werden Eltern. Eltern,
die sich kümmern müssen, die Verantwortung übernehmen.
Wann sollte
man nun mit dem Babyschwimmen beginnen?
Hier in der
Ostschweiz gibt es Hebammen, die Babyschwimmen ebenso wie
Schwangeren-Schwimmkurse anbieten. Diese beginnen schon nach dem 10.Lebenstag
des Neugeborenen mit ihren Schwimmstunden. Dabei steht die „Beziehung zwischen
Baby und seinen Eltern“ im Vordergrund, es gilt diese Beziehung aufzubauen und
zu festigen, für 30 Minuten einen engen Körperkontakt herzustellen. Dies ist
sehr schön zu erleben.
Bald werden
diese Eltern aber bemerken, dass ihr Baby mehr möchte; nach dem
3./4.Lebensmonat beginnen die Babys Kontakt nach aussen aufzunehmen, erkunden
ihre Umgebung. Dann ist es meiner Meinung nach wichtig, ihnen neue Anreize zu
geben.
Unsere
Schwimmschulen, die in der Deutschschweiz arbeiten, beschäftigen
Kursleiterinnen, die bei swimsports.ch ausgebildet wurden und Ihre Babys und
Kinder fördern möchten. Im Mittelpunkt unserer Schwimmstunden steht das „Baby“.
Wir wollen es in seiner motorischen Entwicklung, aber auch in seiner
Wahrnehmung stärken.
... wenn die Badewanne zu klein wird ... |
Das Gaumensegel verschließt den
Kanal zur Nase. Im Kehlkopf schließen sich die Stimmlippen (deshalb kann man
nicht zugleich trinken und reden), und der Kehldeckel deckt die Luftröhre ab.
Erst dann öffnet der Schließmuskel der Speiseröhre dem Essen seinen
vorbestimmten Weg.
Diese komplexe Anatomie ist der
Preis, den wir für die Sprache bezahlen. Die funktioniert nämlich nur, weil
unser Kehlkopf tiefer liegt als der anderer Primaten. Beim Baby dagegen liegt
die Öffnung des Kehlkopfes höher als der Eingang zum Magen.
Er kann so gleichzeitig die Nase
mit der Luftröhre verbinden und den Mund mit der Speiseröhre. Der Säugling
atmet, während er an der Mutterbrust nuckelt. Im Alter von drei Monaten senkt
sich der Kehlkopf ab. Dann kann das Baby nicht nur sprechen lernen, sondern
auch schnarchen.
Wie finde ich nun die Schwimmschule, die zu mir passt?
Hier gilt natürlich das Resonanzprinzip. Denken sie daran, Sie
werden die für Ihre Familie richtige Schwimmschule finden! Sei es über
Informationen im Internet, durch Gespräche mit Bekannten, Freunden und anderen
Eltern, über Flyer, die beim Kinderarzt oder in der Mütter- und Väterberatung
aufliegen. Vielleicht haben Sie auch durch Ihre Erstgeborenen schon eigene
Erfahrungen gemacht.
Ein Vorrecht vom Eltern-Sein ist es, dass man selbst entscheiden
kann.
Manchmal erhält man aber auch einen Gutschein für einen
Babyschwimmkurs zur Geburt oder zur Taufe geschenkt. Ich muss Ihnen sagen, dass
ich diese sehr ungern ausstelle, denn meine langjährige Erfahrung hat gezeigt,
dass nicht jede Familie gleich von meinem „Unterricht“ überzeugt ist und dass
es häufig nicht zur Nutzung dieser Gutscheine kommt. Vielleicht können Sie Ihre
Verwandten oder Freunde davon überzeugen, dass diese Ihnen ein „Geldgeschenk“
für das Babyschwimmen übergeben und Sie selbst aussuchen lassen, in welcher
Schwimmschule und mit welcher Kursleiterin Sie Ihre Erfahrungen machen möchten.
Denn es ist ein riesiger Vertrauensbeweis, den Sie in diesem
Moment einer fremden Person, der Kursleiterin, entgegenbringen!
Meine Tipps zur individuellen Auswahl der Schwimmschule:
1. Wo befindet
sich die Schwimmschule? In welchem Therapiebad wird das Babyschwimmen
durchgeführt?
Es sollte
sich schon in der Nähe von Ihrem Heimatort befinden und nicht weiter als 30
Fahrminuten mit dem Auto entfernt sein. Vielleicht ist es auch gut mit den
öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? Informieren Sie sich dazu
ausführlich in den Medien.
Einen
grossen Glücksfall werden Sie erleben, wenn Sie am Babyschwimmen in einem
kleinen Therapiebad ohne Öffentlichkeit teilnehmen können. Es wird alles viel
ruhiger zugehen, Sie können sich besser auf Ihre Jüngsten konzentrieren, Sie
werden nicht abgelenkt, es ist nicht zu viel Tumult und Lärm.
Das Wasser
sollte, wenn möglich mit Ozon aufbereitet werden. Dabei entsteht zwar etwas
Chlor, aber dessen prozentualer Gehalt ist geringer als bei Chloraufbereitung.
Die
Wassertemperatur muss – besonders bei den Jüngsten zwischen 4. Und
6.Lebensmonat mindestens 32°C betragen.
Meine Erfahrung hat gezeigt, dass
selbst ein Grad Unterschied die Babys frösteln lässt und dann macht der
Badbesuch nach 15 Minuten allen keinen Spass mehr; die Lippen des Babys werden
blau, das Baby bekommt eine „blaue Maske“ zwischen Nase und Kinn, es zittert.
Ich empfehle
Ihnen ganz klar nur Babyschwimmen in
Therapiebädern oder privaten Einrichtungen. Leider ist dies in der Ostschweiz
nicht überall zu realisieren.
Dann warten
Sie einfach, bis Ihr Baby etwas älter geworden ist und „Babyspeck“ zugelegt
hat. Man kann ohne Probleme mit dem Babyschwimmen auch nach dem 8.Lebensmonat
starten.
2. Wann finden
die Schwimmstunden statt – an welchen Tagen, zu welchen Zeiten?
Passt die
Schwimmstunde in meinen eigenen Tagesplan als Mutter, die auch die grösseren
Geschwister beachten sollte? Kann zu dieser Zeit vielleicht auch der Papa daran
teilnehmen?
Sicher haben
Sie schon bemerkt, dass Ihr Baby ganz eigene Angewohnheiten hat; manche Babys
sind „Frühaufsteher“, manche schlafen gern länger. Genau diesem Verhalten
entsprechend sollten Sie Ihre Auswahl treffen.
Für mich als
Kursleiterin ist es immer wieder ein grosses Erlebnis, „kleine Familien“ das
erste Mal gemeinsam im Wasser zu beobachten! Es ist einfach toll – machen Sie
diese Schwimmstunden zum „Familienerlebnis“! Dies schweisst zusammen! Bei uns
können in einem Bad auch die Geschwisterkinder mitkommen und in einem kleinen
Nachbarbecken umherplanschen. Meist bleibt dann ein Elternteil bei ihnen –
also, auch die grösseren Geschwister sollten nicht ausgeschlossen werden, denn
es sind einfach „Lächelstunden“, die Sie gemeinsam als Familie erleben können.
3. Wer ist der
Veranstalter? Welche Philosophie vertritt die ausgewählte Schwimmschule? Passen
diese Kriterien zu meinen eigenen Erziehungsvorstellungen? Wird in den
Schwimmstunden das Baby getaucht? Möchte ich dies?
Diesen Punkt
sehe ich als sehr wichtiges Auswahlkriterium an. Denn obwohl in Deutschland, in
der französischen Schweiz und auch in Frankreich die meisten Schwimmschulen
alle Babys „tauchen“, ist dies in der Deutschschweiz verboten. Ausserdem
möchten dies nicht alle Eltern. Wer sagt mir denn, dass mein Baby sich dabei
wohlfühlt?
Auch in der
Deutschschweiz gibt es eine Schwimmschule, die aus einer deutschen GmbH heraus
entwickelt wurde und ein grosses Unternehmen bei uns darstellt und die die
Babys taucht. Meine 40jährige Erfahrung als Schwimmlehrerin zeigt mir einfach
die Gefahren auf und so stehe ich ganz klar hinter der Philosophie von
swimsports.ch, die besagt, keine Babys „willentlich“ zu tauchen in den Unterrichtsstunden.
In machen
Bädern werden „nicht geführte“ Babykurse angeboten – auch dies ist für mich
eher eine Geld-Hascherei, denn dann kann ich auch als kleine Familie allein in ein Schwimmbad
gehen.
Aber auch
hier bei der Beantwortung dieser Fragen kommt es ganz allein auf Ihr Gefühl,
Ihre Einstellung an! Sie entscheiden, was zu Ihnen und Ihrer
Familienphilosophie passt.
Ich hatte
auch schon eine Familie im Babyschwimmen, die sind nach einem Kurs immer wieder
gewechselt, weil sie immer wieder Neues erleben wollten. So gibt es unterschiedliche
Meinungen und Handhabungen – im Prinzip ist keine falsch.
4. In grösseren
Schwimmschulen werden an unterschiedlichen Tagen verschiedene Kursleiterinnen
tätig sein. Welche Kursleiterin ist mir nun sympathisch, zu welcher habe ich Vertrauen und möchte ich
mit meinem Baby gehen?
Auch hierbei
spielt Ihr Gefühl eine grosse Rolle. Schauen Sie sich auf der Internetseite der
Schwimmschule Fotos an, lernen Sie den Menschen kurz bei einem ersten Telefonat
kennen.
Nach über 20
Jahren in der Ostschweiz spreche ich immer noch meinen Berlinerischen Dialekt
und weiss, dass dies für manche Eltern schwer nachvollziehbar ist. Wenn dies so
ist, dann wählen Sie eine andere Schwimmlehrerin aus, aber seien Sie ehrlich.
Einmal
erging es mir, dass ein Kleinkind, als es in das Bad kam und mich sah sofort
mit dem Weinen begann. Auf mein Nachfragen erklärte die Mama, dass dieses Kind
sehr lange im Kinderkrankenhaus war und dort eine schlechte Erfahrung mit einer
grauhaarigen Pflegeperson gemacht hätte. Es war klar, dass ich nicht die
richtige Kursleiterin für dieses Kind war. Dies musste ich akzeptieren ohne es
persönlich zu nehmen.
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