Mittwoch, 31. Dezember 2014

Auswahl Schwimmschule



Zuerst einmal meinen herzlichsten Glückwunsch zur Geburt Ihres Kindes. 

Vor allem viel Gesundheit, aber auch Verständnis und viel Liebe für diesen neuen Erdenbürger. Sicher haben Sie die letzten 9 Monate sehr bewusst erlebt, sich gefreut, die letzten Wochen sehnlichst auf die Geburt gewartet und staunen jetzt über das „Wunder Mensch“, das Ihre Familie komplett macht.

Die ersten Wochen werden wie im Fluge vergehen, mit ungewohntem Schlafmangel, manchmal mit Angst um das Neugeborene, aber auch mit viel Freude und Liebe, wenn man das eigene Kind im Arm hält. Geniessen Sie diese Wochen! Lassen Sie sich nicht stören von aussen, lernen Sie sich als Familie kennen!
Jedes Menschenkind ist ein Individuum und es ist nicht gesagt, dass Ihr Baby Ihnen gleicht.
Mit dem ersten Kind bricht auch eine neue Zeit an – aus dem Paar werden Eltern. Eltern, die sich kümmern müssen, die Verantwortung übernehmen.

Wann sollte man nun mit dem Babyschwimmen beginnen?
Hier in der Ostschweiz gibt es Hebammen, die Babyschwimmen ebenso wie Schwangeren-Schwimmkurse anbieten. Diese beginnen schon nach dem 10.Lebenstag des Neugeborenen mit ihren Schwimmstunden. Dabei steht die „Beziehung zwischen Baby und seinen Eltern“ im Vordergrund, es gilt diese Beziehung aufzubauen und zu festigen, für 30 Minuten einen engen Körperkontakt herzustellen. Dies ist sehr schön zu erleben.
Bald werden diese Eltern aber bemerken, dass ihr Baby mehr möchte; nach dem 3./4.Lebensmonat beginnen die Babys Kontakt nach aussen aufzunehmen, erkunden ihre Umgebung. Dann ist es meiner Meinung nach wichtig, ihnen neue Anreize zu geben.
Unsere Schwimmschulen, die in der Deutschschweiz arbeiten, beschäftigen Kursleiterinnen, die bei swimsports.ch ausgebildet wurden und Ihre Babys und Kinder fördern möchten. Im Mittelpunkt unserer Schwimmstunden steht das „Baby“. Wir wollen es in seiner motorischen Entwicklung, aber auch in seiner Wahrnehmung stärken.

... wenn die Badewanne zu klein wird ...


Das Gaumensegel verschließt den Kanal zur Nase. Im Kehlkopf schließen sich die Stimmlippen (deshalb kann man nicht zugleich trinken und reden), und der Kehldeckel deckt die Luftröhre ab. Erst dann öffnet der Schließmuskel der Speiseröhre dem Essen seinen vorbestimmten Weg.
Diese komplexe Anatomie ist der Preis, den wir für die Sprache bezahlen. Die funktioniert nämlich nur, weil unser Kehlkopf tiefer liegt als der anderer Primaten. Beim Baby dagegen liegt die Öffnung des Kehlkopfes höher als der Eingang zum Magen.
Er kann so gleichzeitig die Nase mit der Luftröhre verbinden und den Mund mit der Speiseröhre. Der Säugling atmet, während er an der Mutterbrust nuckelt. Im Alter von drei Monaten senkt sich der Kehlkopf ab. Dann kann das Baby nicht nur sprechen lernen, sondern auch schnarchen.


Deshalb starten wir frühestens im 4.Lebensmonat des Babys mit unseren altersgerechten Schwimmstunden. Ich spreche hier von „Schwimmstunden“, meine aber damit ca. 20-30 Minuten gemeinsamen, aktiven Aufenthalt im warmen Wasser. Gerade beim ersten Mal werden Sie bemerken, dass Ihr Baby schnell müde wird, vielleicht auch beginnt zu quengeln oder sogar weint. Dann ist Zeit, diese „Schwimmstunde“ zu beenden. Denken Sie bitte immer daran, dass dies „Leistungssport“ für Ihre Jüngsten ist.



Wie finde ich nun die Schwimmschule, die zu mir passt?



Hier gilt natürlich das Resonanzprinzip. Denken sie daran, Sie werden die für Ihre Familie richtige Schwimmschule finden! Sei es über Informationen im Internet, durch Gespräche mit Bekannten, Freunden und anderen Eltern, über Flyer, die beim Kinderarzt oder in der Mütter- und Väterberatung aufliegen. Vielleicht haben Sie auch durch Ihre Erstgeborenen schon eigene Erfahrungen gemacht.



Ein Vorrecht vom Eltern-Sein ist es, dass man selbst entscheiden kann.




Manchmal erhält man aber auch einen Gutschein für einen Babyschwimmkurs zur Geburt oder zur Taufe geschenkt. Ich muss Ihnen sagen, dass ich diese sehr ungern ausstelle, denn meine langjährige Erfahrung hat gezeigt, dass nicht jede Familie gleich von meinem „Unterricht“ überzeugt ist und dass es häufig nicht zur Nutzung dieser Gutscheine kommt. Vielleicht können Sie Ihre Verwandten oder Freunde davon überzeugen, dass diese Ihnen ein „Geldgeschenk“ für das Babyschwimmen übergeben und Sie selbst aussuchen lassen, in welcher Schwimmschule und mit welcher Kursleiterin Sie Ihre Erfahrungen machen möchten.




Denn es ist ein riesiger Vertrauensbeweis, den Sie in diesem Moment einer fremden Person, der Kursleiterin, entgegenbringen!







Meine Tipps zur individuellen Auswahl der Schwimmschule:



1.    Wo befindet sich die Schwimmschule? In welchem Therapiebad wird das Babyschwimmen durchgeführt?



Es sollte sich schon in der Nähe von Ihrem Heimatort befinden und nicht weiter als 30 Fahrminuten mit dem Auto entfernt sein. Vielleicht ist es auch gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen? Informieren Sie sich dazu ausführlich in den Medien.



Einen grossen Glücksfall werden Sie erleben, wenn Sie am Babyschwimmen in einem kleinen Therapiebad ohne Öffentlichkeit teilnehmen können. Es wird alles viel ruhiger zugehen, Sie können sich besser auf Ihre Jüngsten konzentrieren, Sie werden nicht abgelenkt, es ist nicht zu viel Tumult und Lärm.



Das Wasser sollte, wenn möglich mit Ozon aufbereitet werden. Dabei entsteht zwar etwas Chlor, aber dessen prozentualer Gehalt ist geringer als bei Chloraufbereitung.



Die Wassertemperatur muss – besonders bei den Jüngsten zwischen 4. Und 6.Lebensmonat mindestens 32°C betragen.  

Meine Erfahrung hat gezeigt, dass selbst ein Grad Unterschied die Babys frösteln lässt und dann macht der Badbesuch nach 15 Minuten allen keinen Spass mehr; die Lippen des Babys werden blau, das Baby bekommt eine „blaue Maske“ zwischen Nase und Kinn, es zittert.




Ich empfehle Ihnen ganz klar nur Babyschwimmen in Therapiebädern oder privaten Einrichtungen. Leider ist dies in der Ostschweiz nicht überall zu realisieren.



Dann warten Sie einfach, bis Ihr Baby etwas älter geworden ist und „Babyspeck“ zugelegt hat. Man kann ohne Probleme mit dem Babyschwimmen auch nach dem 8.Lebensmonat starten.







2.    Wann finden die Schwimmstunden statt – an welchen Tagen, zu welchen Zeiten?



Passt die Schwimmstunde in meinen eigenen Tagesplan als Mutter, die auch die grösseren Geschwister beachten sollte? Kann zu dieser Zeit vielleicht auch der Papa daran teilnehmen?



Sicher haben Sie schon bemerkt, dass Ihr Baby ganz eigene Angewohnheiten hat; manche Babys sind „Frühaufsteher“, manche schlafen gern länger. Genau diesem Verhalten entsprechend sollten Sie Ihre Auswahl treffen.




Für mich als Kursleiterin ist es immer wieder ein grosses Erlebnis, „kleine Familien“ das erste Mal gemeinsam im Wasser zu beobachten! Es ist einfach toll – machen Sie diese Schwimmstunden zum „Familienerlebnis“! Dies schweisst zusammen! Bei uns können in einem Bad auch die Geschwisterkinder mitkommen und in einem kleinen Nachbarbecken umherplanschen. Meist bleibt dann ein Elternteil bei ihnen – also, auch die grösseren Geschwister sollten nicht ausgeschlossen werden, denn es sind einfach „Lächelstunden“, die Sie gemeinsam als Familie erleben können.







3.    Wer ist der Veranstalter? Welche Philosophie vertritt die ausgewählte Schwimmschule? Passen diese Kriterien zu meinen eigenen Erziehungsvorstellungen? Wird in den Schwimmstunden das Baby getaucht? Möchte ich dies?



Diesen Punkt sehe ich als sehr wichtiges Auswahlkriterium an. Denn obwohl in Deutschland, in der französischen Schweiz und auch in Frankreich die meisten Schwimmschulen alle Babys „tauchen“, ist dies in der Deutschschweiz verboten. Ausserdem möchten dies nicht alle Eltern. Wer sagt mir denn, dass mein Baby sich dabei wohlfühlt?



Auch in der Deutschschweiz gibt es eine Schwimmschule, die aus einer deutschen GmbH heraus entwickelt wurde und ein grosses Unternehmen bei uns darstellt und die die Babys taucht. Meine 40jährige Erfahrung als Schwimmlehrerin zeigt mir einfach die Gefahren auf und so stehe ich ganz klar hinter der Philosophie von swimsports.ch, die besagt, keine Babys „willentlich“ zu tauchen in den Unterrichtsstunden.



In machen Bädern werden „nicht geführte“ Babykurse angeboten – auch dies ist für mich eher eine Geld-Hascherei, denn dann kann ich auch als kleine Familie allein in ein Schwimmbad gehen.







Aber auch hier bei der Beantwortung dieser Fragen kommt es ganz allein auf Ihr Gefühl, Ihre Einstellung an! Sie entscheiden, was zu Ihnen und Ihrer Familienphilosophie passt.



Ich hatte auch schon eine Familie im Babyschwimmen, die sind nach einem Kurs immer wieder gewechselt, weil sie immer wieder Neues erleben wollten. So gibt es unterschiedliche Meinungen und Handhabungen – im Prinzip ist keine falsch.







4.    In grösseren Schwimmschulen werden an unterschiedlichen Tagen verschiedene Kursleiterinnen tätig sein. Welche Kursleiterin ist mir nun sympathisch, zu welcher habe ich Vertrauen und möchte ich mit meinem Baby gehen?



Auch hierbei spielt Ihr Gefühl eine grosse Rolle. Schauen Sie sich auf der Internetseite der Schwimmschule Fotos an, lernen Sie den Menschen kurz bei einem ersten Telefonat kennen.




Nach über 20 Jahren in der Ostschweiz spreche ich immer noch meinen Berlinerischen Dialekt und weiss, dass dies für manche Eltern schwer nachvollziehbar ist. Wenn dies so ist, dann wählen Sie eine andere Schwimmlehrerin aus, aber seien Sie ehrlich.



Einmal erging es mir, dass ein Kleinkind, als es in das Bad kam und mich sah sofort mit dem Weinen begann. Auf mein Nachfragen erklärte die Mama, dass dieses Kind sehr lange im Kinderkrankenhaus war und dort eine schlechte Erfahrung mit einer grauhaarigen Pflegeperson gemacht hätte. Es war klar, dass ich nicht die richtige Kursleiterin für dieses Kind war. Dies musste ich akzeptieren ohne es persönlich zu nehmen.

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